„Meine Hörgeräte haben mein Leben bunter gemacht“
Kerstin Schlüter hörte schon längere Zeit nicht mehr gut – doch Hemmungen und Eitelkeit hielten sie davon ab, Hilfe zu suchen. Heute trägt sie mit voller Überzeugung Hörgeräte und spricht darüber, wie sehr sich ihr Leben dadurch verändert hat. Ein Gespräch über Mut, Lebensqualität und eine ganz neue Leichtigkeit.
Wann haben Sie zum ersten Mal gemerkt, dass Ihr Gehör nachlässt?
Das ist schon viele Jahre her. Ich habe gemerkt, dass ich in Gesprächen vieles nicht mehr verstanden habe. Ich konnte Unterhaltungen nicht richtig folgen. Meine Familie hat sich manchmal einen Spaß daraus gemacht, nur die Lippen zu bewegen und zu lachen – da wurde mir klar: Ich höre wirklich schlecht. Später hat mein HNO-Arzt das bestätigt und gesagt: „Sie hören echt schlecht.“
Der Schritt zum Hörgerät ist für viele mit einer Hemmschwelle verbunden. Wie war das bei Ihnen?
Das war ein weiter Weg. Diese Hemmschwelle, wirklich Hörgeräte zu tragen, war groß. Im Nachhinein finde ich das total blöd – ich hätte das viel, viel früher machen sollen. Irgendwann bin ich dann zum Hörakustiker gegangen und wurde wirklich top beraten. Heute sage ich: Mein Akustiker ist Gold wert.
Sie waren bei KIND. Wie haben Sie den ersten Besuch erlebt?
Ich bin erst ganz vorsichtig zu KIND rein, habe mir alles angeschaut und mich beraten lassen. Aufgrund meiner Hörsituation hat der KIND Mitarbeiter mir verschiedene Hörgeräte vorgestellt. Eines habe ich tatsächlich blind nur nach dem Aussehen ausgesucht und getestet. Als ich damit auf die Straße gegangen bin, habe ich sofort gemerkt, dass ich viel besser, schöner, filigraner höre.
Sie haben zusätzlich einen Tinnitus. Welche Rolle spielt das bei Ihrer Hörgeräte-Versorgung?
Ich habe ein tolles Tinnitus-Programm auf meinen Hörgeräten, ein Meeresrauschen. Wenn ich die Augen schließe, ist es, als säße ich an der See – ich liebe das Meer. Dieses Rauschen übertönt meine Ohrgeräusche auf angenehme Weise. Der Tinnitus ist nicht weg, aber er rückt in den Hintergrund. Ich habe gelernt, besser damit zu leben. Auf dieses Tinnitus-Programm hat mich erst der KIND Mitarbeiter aufmerksam gemacht. Bis dahin habe ich einfach nur mit dem Tinnitus gelebt.
Viele haben ein Bild von großen, auffälligen Hörgeräten im Kopf. Welche Erfahrungen haben Sie gemacht?
Ich fand Hörgeräte früher gruselig. Man denkt, das sind riesige „Fleischklöpse“, die schrecklich aussehen. Aber das stimmt überhaupt nicht. Die Geräte sind klein, sie stören nicht, sie sind einfach da und gehören dazu. Sie behindern mich null. Es ist eher so, dass sie mein Leben leichter machen.
Wie hat Ihre Familie auf Ihre Hörgeräte reagiert?
Meine Kinder fanden es super, dass ich wieder normal an Gesprächen teilnehmen kann. Wir müssen nicht mehr schreien, wir können normal Fernsehen schauen. Sie haben gesehen, dass es mir damit viel besser geht und dass ich wieder mehr Spaß und Freude am Leben habe.
Früher haben sie sich einen Spaß daraus gemacht, um mir zu zeigen, wie schlecht ich höre. Das war nicht zum Ärgern, sondern eine Hilfe. Es hat mir die Augen geöffnet – auch, wie schwierig es für sie war, wenn ich ständig nachfragen musste und trotzdem nicht verstanden habe, worum es geht. Heute unterstützen sie mich in jeder Hinsicht und sind stolz, dass ich Hörgeräte trage.
„Ich habe es keine Sekunde bereut, mir Hörgeräte zu holen – ich bereue nur, dass ich nicht früher gegangen bin."
Wie sehr hat sich Ihr Alltag mit den Hörgeräten verändert?
Es ist eine totale Bereicherung. Ich kann an Gesprächen teilnehmen, mich wieder aktiv beteiligen und stehe wieder mitten im Leben. Auch auf der Arbeit hilft es mir enorm. Ich arbeite im Einzelhandel, habe viele Kunden, die mich auf die Hörgeräte ansprechen. Ich habe null Hemmungen, sie zu zeigen.
Ich telefoniere extrem viel über meine Hörgeräte, höre Musik beim Sport, beim Laufen. Wenn ich mit der Bahn fahre, kann ich telefonieren, muss nicht laut sprechen, und kann dem Gespräch in Ruhe folgen. Ich habe es keine Sekunde bereut, mir Hörgeräte zu holen – ich bereue nur, dass ich nicht früher gegangen bin.
Wie bedienen Sie Ihre Hörgeräte im Alltag?
Ganz einfach. Ich kann direkt am Hörgerät lauter und leiser stellen und Programme wechseln. Das wirkt nach außen so, als würde ich mir kurz am Kopf kratzen – niemand merkt etwas. Ich kann Hintergrundgeräusche reduzieren, damit ich mein Gegenüber besser verstehe. Außerdem kann ich meine Hörgeräte über eine App auf dem Handy steuern und sie sogar orten, falls ich sie mal verlegt habe. In der Regel steuere ich vieles direkt über die Hörgeräte am Ohr. Mein Tinnitus-Programm kann ich jederzeit einschalten – dann höre ich das Meeresrauschen, das mir automatisch ein Lächeln ins Gesicht zaubert.
Sie sprechen sehr emotional über das „eigene“ Hören. Was war für Sie der wichtigste Moment?
Als ich die Hörgeräte eingesetzt habe, habe ich sofort gemerkt: Das ist meins. Es war „wie Butter im Ohr“, so geschmeidig und angenehm. Ich wollte nur Hörgeräte, bei denen ich sagen kann: Das bin ich.
Mit den Hörgeräten habe ich meine eigene Stimme wiederbekommen. Mit manchen Geräten oder Mikrofonen klingt die eigene Stimme fremd – zu hoch, zu dunkel, zu blechern. Jetzt höre ich meine Stimme so, wie sie zu mir passt. Nicht verschwommen, nicht verfremdet. Das bin ich im Kern.
Wie würden Sie die technische Seite Ihrer Hörgeräte beschreiben?
Meine Hörgeräte sind Hightech im Ohr. Die können einfach alles. Sie machen das Leben bunter, fröhlicher und wirklich lebenswert.
Was war für Sie das Besondere an der Beratung bei KIND?
Von der ersten Sekunde an wurde ich ernst genommen. Ich wurde nicht belächelt, wie es leider anderswo vorkommt. Man hat sich meinem Problem wirklich angenommen. Ich konnte offen über meine Sorgen sprechen – auch über den Tinnitus.
Mein Akustiker ist extrem auf meine spezielle Schwerhörigkeit eingegangen. Jedes Hören ist individuell, manche Töne hört man lauter, andere leiser. Das wurde über Stunden getestet. Wir haben immer wieder nachjustiert: leiser, lauter, weniger blechern. Links und rechts wurden so fein eingestellt, dass ich mich mit beiden Seiten wohlfühle. Ich höre mich wieder so, wie ich bin.
Auch die anderen Mitarbeiter sind sehr aufmerksam. Mittlerweile ist ein freundschaftliches Verhältnis entstanden. Ich gehe jedes Mal zufrieden bei KIND raus.
Wie reagieren Kolleginnen, Kollegen und Freunde auf Ihre Hörgeräte?
Alle haben positiv reagiert. Viele konnten gar nicht glauben, dass ich das vorher so lange überspielt habe. Einige Kollegen und Freunde haben durch mich den Mut gefunden, selbst zum Hörakustiker zu gehen. Ich empfehle das wirklich von Herzen weiter, weil ich weiß, was es mit einem macht, wenn man schlecht hört – und wie sehr man an Lebensqualität gewinnt, wenn man wieder gut hören kann.
Ich habe nie etwas Negatives gehört. Niemand zeigt mit dem Finger auf mich, niemand findet es peinlich. Im Gegenteil: Es ist für alle selbstverständlich.
Was raten Sie jüngeren Menschen im Umgang mit ihrem Gehör?
Ich würde jungen Leuten raten, sehr früh auf ihr Gehör zu achten – schon im Baby- oder Kindesalter Hörschutz bei lauten Veranstaltungen zu tragen und generell keine zu laute Musik zu hören. Und wenn man merkt, dass man schlecht hört, sollte man wirklich zum Hörakustiker gehen und sich beraten lassen.
Gutes Hören ist Lebensqualität und Gesundheit. Wäre ich früher gegangen, wäre mein Gehör heute wahrscheinlich nicht so schlecht. Auch Eitelkeit ist da fehl am Platz. Ein Hörgerät kleidet einen wie eine Brille. Es gehört dazu und macht das Leben leichter.
Wenn Sie Ihre Erfahrung in einem Satz zusammenfassen – was haben die Hörgeräte von KIND für Sie verändert?
Ich habe ein KIND im Ohr – und meine Lebensqualität zurück.