Für einen chronischen subjektiven Tinnitus gibt es bis heute keine Heilung, eine Tinnitus-Behandlung ist dennoch immer möglich und sinnvoll. Unterschiedliche Methoden können das Leben der Betroffenen wesentlich erleichtern. Basierend auf der Diagnose vom HNO-Arzt können zur Behandlung eines Tinnitus spezielle Tinnitus-Hörgeräte oder ein Tinnitus-Noiser unterstützend eingesetzt werden. Ihr KIND Hörakustiker berät Sie zu Tinnitus und informiert Sie über die Geräteauswahl.
Wichtig ist, dass eine Tinnitus-Behandlung rechtzeitig beginnt: Betroffene sollten möglichst schon beim ersten Auftreten einen Ohrgeräusches zum Hals-Nasen-Ohren-Arzt gehen. Bei einem neu aufgetretenen Tinnitus ist am ehesten eine ursächliche Behandlung möglich, die ihn wieder zum Verschwinden bringt. Vor lauter Stress erst nach Wochen mit einem nervenden Ohrgeräusch zum Arzt zu gehen, ist daher keine gute Idee. Dann droht die Entwicklung eines chronischen Tinnitus im Gehirn, der sich nicht mehr heilen lässt.
Bei akuten Ohrgeräuschen können je nach Tinnitus-Ursache Medikamente, Tinnitus-Counseling oder Entspannungsverfahren helfen. Ist keine behandelbare körperliche Ursache erkennbar, setzen Hals-Nasen-Ohren-Ärzte meist Medikamente in Form von Infusionen oder Tabletten ein. Statt der früher oft verwendeten Medikamente zur Förderung der Durchblutung werden heute in der Regel Kortison-Präparate verwendet, um den Zellstoffwechsel der Hörsinneszellen und die elektrische Leitfähigkeit der Hörbahnen zu verbessern. Mitunter spritzt der Arzt das Kortison auch direkt ins Mittelohr, wenn die Behandlung mit Tabletten nicht erfolgreich ist.
Bei einem Hörsturz mit Tinnitus behandelt der Arzt häufig zuerst mit Kortison-Infusionen, um die akuten Beschwerden zu lindern. Anschließend folgt eine gründliche Untersuchung, um die Ursache des Hörsturzes herauszufinden und gezielt zu behandeln. Meist verschwindet ein akuter Tinnitus nach erfolgreicher Behandlung der Grunderkrankung. Ist eine Mittelohrentzündung die Ursache des Tinnitus, werden statt des Kortisons Antibiotika zur Behandlung des Tinnitus eingesetzt. Bei einer Schädigung des Innenohrs durch Lärmeinwirkung wie ein Knalltrauma kann auch eine hyperbare Sauerstofftherapie infrage kommen.
In unseren KIND Fachgeschäften werden Sie umfassend zum Thema Tinnitus beraten. Unsere Hörakustiker informieren Sie über Ursachen, Behandlungsmöglichkeiten und Therapie-unterstützende Geräte. Damit sind Sie optimal auf das Arztgespräch vorbereitet.
Viele Betroffene leiden verstärkt unter ihrem Tinnitus, wenn sie unter Stress stehen. Entspannungsverfahren wie autogenes Training, progressive Muskelentspannung, Yoga, Qigong und Tai Chi helfen als Begleitmaßnahme zur Tinnitus-Behandlung, souveräner mit Stress umzugehen und so den Tinnitus im Zaum zu halten. Ein gesundes Leben mit ausgewogener Ernährung, viel Bewegung und wenig Alkohol hilft ebenfalls, den Tinnitus zu beherrschen. Vollständig tabu sind Zigaretten, denn Tabakrauchen verstärkt die Ohrgeräusche. Aber auch vollständige Stille kann problematisch sein, ein sozialer Rückzug ist daher nicht hilfreich. Sehr sinnvoll ist es, sich umfassend im Rahmen seiner Tinnitus-Therapie über seinen Tinnitus aufklären zu lassen. Beim sogenannten Tinnitus-Counseling erläutert der Arzt Möglichkeiten, was man als Betroffener bei Tinnitus tun kann und wie man sein Ohrgeräusch möglichst ausblendet.
Mitunter kommen schon in der akuten Phase Tinnitus-Hörgeräte oder Tinnitus-Noiser zum Einsatz.
Wie bereits erwähnt: Einen chronischen Tinnitus zu heilen, das ist meist nicht möglich. Bei einem chronischen Tinnitus geht es nicht mehr darum, die Ohrgeräusche vollständig zum Verschwinden zu bringen. Betroffene lernen, sich daran zu gewöhnen und die Geräusche weniger zu beachten, sie schließlich zu überhören. Dabei helfen spezielle Hörsysteme und kombinierte Therapieprogramme:
Tinnitus-Hörgeräte oder "Rauscher" (Tinnitus-Noiser) lenken die Wahrnehmung des Gehirns so um, dass das Ohrgeräusch immer mehr in den Hintergrund tritt. Zudem hören und verstehen Betroffene mit speziell angepassten Hörgeräten die Hörinformationen aus der Umgebung besser und konzentrieren sich stärker darauf. Daneben lernen Betroffene beim Tinnitus-Counseling per Bewältigungstraining, besser mit ihrem Tinnitus umzugehen. Entspannungstechniken, Bio- oder Neurofeedback und kognitive Verhaltenstherapie helfen, Stress zu verringern und Probleme aufzuarbeiten.
Viele Hals-Nasen-Ohren-Ärzte und entsprechende Kliniken bieten in speziellen Sprechstunden Hilfe bei Tinnitus an. Manchen Betroffenen, vor allem wenn sie unter schweren Tinnitus-Formen leiden, hilft der Aufenthalt in einer psychosomatischen Klinik, die eine neurootologisch-psychosomatische Tinnitus-Therapie (NPT) anbietet. Dieses fachübergreifende Behandlungskonzept hat die frühere Tinnitus-Retraining-Therapie (TRT) mittlerweile abgelöst.
Ein Tinnitus kann mit oder ohne Hörminderung auftreten. Für beide Fälle bietet Ihnen KIND die passende Versorgung an. Ihr KIND Hörakustiker berät Sie gern zu Ihrem individuellem Bedarf.
Medizinisch betrachtet ist Tinnitus ein Symptom und keine Erkrankung. Zu den Ursachen können zwar Erkrankungen wie zum Beispiel eine Mittelohrentzündung gehören, doch in der überwiegenden Zahl der Fälle sind Lärmbelastungen oder Stress der Grund für die Ohrgeräusche. Entsprechend zielt die Behandlung in erster Linie auf das Symptom. Für viele Betroffene hat die anhaltende Belastung durch den Tinnitus aber durchaus den Charakter einer Krankheit angenommen. Deshalb ist es in der Behandlung wichtig zu lernen, wie man mit Tinnitus leben kann. Hier sind der HNO-Arzt und Hörakustiker oftmals eine Hilfe.